Liebe Gäste und Freunde unseres Hotels Hornberg,
Photovoltaik im Hornberg – auf mehreren Dächern unserer Hotel-Chalets sind nun Solar-Panels installiert und wir sind enorm stolz, einen Teil unseres Stroms nun lokal bei uns zu produzieren. In diesem Beitrag berichten wir über dieses Projekt unseres Frühjahrsumbaus 2023. Das Thema Photovoltaik war eines von drei grossen Vorhaben in diesem Frühjahr und von der Investitionssumme her auch das grösste Unterfangen.
Insofern ist dieser Beitrag auch die Dokumentation eines anspruchsvollen Projekts!
Nun also erfreut uns die wunderbare Sonne des Saanenlandes nicht nur im Erleben unserer herrlichen Natur, sondern schenkt uns ihre Kraft, damit für uns daraus Strom entsteht. Das wiederum freut die Natur.
Wir wissen, dass viele unserer Gäste dieses Projekt mit grossem Interesse verfolgt haben und uns natürlich auch Fragen dazu gestellt haben und weiterhin stellen werden.
Auch deshalb wird dieser Blogbeitrag etwas umfangreicher, denn er greift die Fragen von Ihnen auf, die wir bereits kennen.
Photovoltaik: Unabhängigkeit von Strom und hohen Strompreisen?
Als die Strompreise massiv zu steigen begannen, wollten und mussten wir reagieren. Der Strompreisanstieg war aber nur der Auslöser, denn wir hatten uns bereits vorher mit dem Thema Photovoltaik beschäftigt. So wie das köstliche Bergwasser ein Geschenk der Natur ist, ist es die Sonne auch. Warum dieses Geschenk also nicht annehmen und etwas Neues daraus entstehen lassen?
Wer wie wir in eine derart intakte und traumhafte Natur eingebettet ist, trifft jede Entscheidung mit und für die Natur. Als uns die Strompreise und die Möglichkeit längerer Stromausfälle ins Handeln brachten, war klar, dass wir eine Lösung finden würden, die das Beste für die Natur bedeutet, strategisch unseren unternehmerischen Zielen entspricht und dabei unseren Grundsatz der Regionalität berücksichtigt.
Unser Hotel hat einen Jahresstrombedarf von weit über 500.000 Kilowattstunden und wir haben uns auf die Suche gemacht, den für uns passenden Partner zu finden.
Mit der Firma 3S Swiss Solar Solutions AG fanden wir einen Schweizer Hersteller von sehr edel aussehenden Solarpanels mit ausgezeichneten Referenzen. Völlig zu recht bezeichnet sich 3S als Solarpionier und spricht von Solar-Ästhetik. Der Produktionsstandort Thun erfüllte obendrein unseren Anspruch an Regionalität.
Dachsanierung und die neue Photovoltaik Indach-Anlage
Die neue Photovoltaik Anlage wurde nicht, wie oft zu sehen, auf die bestehenden Dächer montiert, sondern ist das Dach.
Das macht optisch einen enormen Unterschied, wirkt edel und spart Kosten.
Die Dächer, die wir für die neue Solaranlage ausgesucht hatten, wären in den kommenden Jahren reif für eine Sanierung gewesen. Bei einer Montage auf dem Dach hätten wir also irgendwann erst die Solar Panels wieder demontieren müssen, um dann eine Dachsanierung durchzuführen.
Also haben wir die Dachsanierung gleich mitgemacht, entsprechende Wärmedämmung vorgenommen, was die jeweiligen Chalets auch energetisch nochmals aufwertet und dann ein elegantes 3S Solardach montieren lassen.
In der Projektumsetzung hat sich dieses Vorgehen bestens bewährt und das optische Zusammenspiel zwischen dem Schwarz der Solarpanels und den Kupferblechen ist gelungen.
Ertrag und Kosten der neuen Solaranlage
In knapp 6 Wochen wurden also die Dächer von 4 Chalets energetisch saniert und mit Photovoltaik ausgestattet. Ein sehr sportliches Projekt und doch haben die ausführenden Firmen es beinahe mit Leichtigkeit und höchster Professionalität umgesetzt.
So stehen im Moment etwa 1100 Quadratmeter Solarpanels zur Verfügung, die pro sonnigem Tag etwa 1000 Kilowattstunden Sonnenenergie generieren. Das neue Chalet, welches in diesen Wochen im Hotelgarten entsteht und den SPA-Bereich erweitern wird, erhält ebenfalls Solarpanels und so werden die Ertragswerte weiter steigen.
Die Photovoltaik-Anlage wird, übers Jahr betrachtet, mindestens ein Drittel des jährlichen Stromverbrauchs im Hotel generieren, den Winter mit eingerechnet. In Summe macht dies hoffentlich 170.000 Kilowattstunden, wobei wir davon nicht alles verwenden können, weil es Momente gibt (z.B. Betriebsferien), in denen wir mehr Solarstrom produzieren als wir nutzen können. Der dann generierte Überschuss wird ins Stromnetz zurück gespeist, da wir noch keine Speicher haben.
In jedem Fall ist dies ein guter Anfang für uns. Wobei, wie gesagt, uns die Sicherheit bezüglich möglicher Stromausfälle mindestens genau so stark interessiert, wie uns die Ersparnis freut.
Das Projekt „Das-Hornberg-macht-seinen-eigenen-Strom“ hat, inklusive Dachsanierung, etwa 1,3 Millionen CHF gekostet. Laufende Wartungskosten gibt keine. Solarpanels und Wechselrichter (Umwandlung Gleichstrom vom Solarpanel in Wechselstrom) haben eine veranschlagte Lebensdauer von 30 Jahren. Die einige Wartung, die wir haben, liegt im Softwarebereich mit 2000 CHF im Jahr.
Unsere Investition sollte sich nach rund 17 Jahren amortisiert haben.
Somit haben wir die Weichen gestellt und werden zukünftige Möglichkeiten sicherlich konsequent nutzen.
Seit wir nun also unseren eigenen lokalen Strom produzieren, fühlen wir uns irgendwie besser, so als ob wir nun auch in diesem wichtigen Thema zeigen können, dass wir Verantwortung übernehmen. Wir bemerken tatsächlich, dass uns das Thema Nachhaltigkeit nie so berührt hat wie jetzt und wir auf dem Weg sind, begeisterte „Nachhaltigkeits-Fans“ zu werden.
Obendrein wurde jedes einzelne Solarpanel in Thun gefertigt, das macht uns nochmals stolzer.
Ja, dieses Projekt hatte seinen Preis – und wir waren und sind gerne bereit, immer in das Beste für die Region, die Umwelt und unsere Gäste zu investieren.
Gab es Unterstützung vom Bund für die Photovoltaik Anlage?
Generell ist dieses wichtige Thema noch nicht so richtig in der Schweizer Politik angekommen.
Ja, es gibt eine Förderung von pauschal 5 Prozent, was hinsichtlich der Umweltziele, die mit einer solchen Massnahme verbunden sind, erstaunlich ist. Man könnte es auch beschämend nennen. Wobei dies letztendlich kein Kriterium für unsere Entscheidung war.
Es war eher eine tief in uns vorhandene intrinsische Motivation Gutes zu tun, die für uns zählte.
Dass wir nun auch bei Stromausfällen weiterhin unsere Gäste, wenn auch noch eingeschränkt, verwöhnen können, beruhigt uns sehr und wir sind stolz auf diesen Vorteil für alle Hotelgäste.
Wird auch im Winter bei Schnee Strom produziert?
Ja und nein. Wir mussten lernen, dass man die Panels nicht schneefrei kriegen kann. Gründe wie Eisbildung oder Schmierseifeneffekt bei Nässe, werden die Stromproduktion im Winter bei Schnee stark reduzieren.
Wir hatten gehofft, dafür eine Lösung zu finden, doch noch ist dies nicht der Fall.
Sowohl hohe Minustemperaturen als auch die Schneelast sind kein Problem.
Genaueres wissen wir dann nach dem ersten Winter.
Wie werden Solar-Panels entsorgt, gibt es ein Recycling?
Natürlich haben wir uns auch diese Frage im Vorfeld unserer Entscheidung gestellt.
Es nutzt ja der Umwelt keineswegs, wenn zwar der Betrieb der Photovoltaik Anlage umweltfreundlich ist, aber Herstellung und besonders die Entsorgung als umweltkritisch anzusehen wären.
Diesbezüglich fanden wir ebenfalls in 3S einen verantwortungsvollen Partner und Hersteller, der sich lange, bevor über gesetzliche Rahmenbedingungnen in der Schweiz für ein Recycling von Photovoltaik-Modulen nachgedacht wurde, bereits dem SENS eRecycling-Verbund angeschlossen hatte, um auch das Thema Entsorgung umweltgerecht zu gestalten.
In diesem Video erfahren Sie bei Interesse mehr:
Photovoltaik Module inkl. Zubehör werden seit dem 1. Januar 2014 über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) finanziert und können kostenlos dem Recycling zugeführt werden.
Alles perfekt geplant und ausgeführt…
Die Sanierung der Dächer und die Installation der Photovoltaik Anlage verliefen enorm professionell, einfach super in Durchführung und Ergebnis.
Allen unseren Partnern gebührt ein grosses Lob und unser herzlicher Dank.
Besonders erwähnen möchten wir…
- Das verantwortliche Architekten-Team mit und um Roger Kübli von FSW Kreatektur aus Gstaad.
- Das Unternehmen 3S Swiss Solar Solutions (Kein Weg führt an der Sonnenenergie vorbei!)
- Das Team rund um Christoph Ogi von SolarUp, dass die Solar Panels installiert hat.
- Jürg Tschanz, für uns Verantwortlicher bei Elektro Tschanz aus Saanenmöser.
- Max Brand von der Firma Max Brand Bedachungen aus Saanen.
- Peter Schranz als grossartiger Spengler aus Saanen.
Und ganz viele besondere Menschen, die mit im Einsatz waren, wie unseren grossartigen Haustechniker Stefan Gafner mit seinem Bruder Michi Gafner, unsere aussergewöhnliche Susanne Hählen vom Office/Service und unseren ehemaligen Lernenden und Mitarbeiter Adrian Hostettler.
Fazit
Als wir vor einiger Zeit der Hotelgruppe Responsible Hotels of Switzerland beitraten, wollten wir damit unseren Anspruch sichtbar werden lassen, Verantwortung für ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu übernehmen.
Doch ist es ein riesiger Unterschied, einfach nur Mitglied zu sein oder das Bekenntnis in einem wirklichen Projekt umzusetzen. Es ist ein gutes Gefühl, selbst aktiv zu werden, was schon lange in uns als Wunsch existierte.
Unsere Solar-Anlage hat auch in der Presse Aufmerksamkeit bewirkt, der Anzeiger von Saanen hat über uns ausführlich berichtet, was uns sehr freut.
Ansonsten war es, alles in allem, wie bei einem normalen Dachbau, bis auf die Frage, wo man die Wechselrichter platziert, denn diese haben eine gewisse Grösse.
Es ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren noch viele neue Möglichkeiten ergeben werden, Strom per Sonne zu generieren und dann auch leistungsstarke Speichermöglichkeiten zu finden. Wir werden in jedem Fall an diesem Thema dranbleiben, weil es faszinierend ist, das Verantwortungsbewusstsein fördert und unser Herz erfüllt.
Diverse Facebook-Alben zum Umbau
Wir haben jede Woche den gesamten Umbau per Bilder-Story auf Facebook begleitet:
- Umbau Frühjahr 2023 Woche 1
- Umbau Frühjahr 2023 Woche 2
- Umbau Frühjahr 2023 Woche 3
- Umbau Frühjahr 2023 Woche 4
- Umbau Frühjahr 2023 Woche 5
- Umbau Frühjahr 2023… seit der Wiedereröffnung
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